Das hat mich heut richtig gefreut Thread

  • Nachdem ich erst an böses Karma glaubte als 2 Gamma 3 Radios nach Dornröschenschlaf im Keller nicht mehr funktionierten (siehe hier) habe ich dann anschließend bemerkt dass ich die beiden Geräte durch Verpolung eingenhändig zerschossen habe.


    Grund für das Desaster: mein neues Labornetzteil gepaart mit Blindheit: alle meine Netzteile haben den Masseanschluss links, nur das neue eben rechts, gepaart mit aus Design-Gründen in Gehäusefarbe gehaltenen Anschlussklenmen welche nur über einen Farbmarkierungsring verfügen.


    Nach nunmehr ca. 15 Stunden ist es mir gerade gelungen, beide Geräte zu reparieren. Das war eine eher unerfreuliche Arbeit da zum Starten des Geräts die diversen Freischaltmechanismen im Netzteil allesamt funktionieren müssen (Schaltung für Freigabe über Klemme "S", Signal vom Einschaltknopf, Pulserzeugung für Hauptprozessor, Freigabe seitens des Hauptprozessors.


    Im Endeffekt habe ich jetzt 4 Transistoren, 2 Dioden, und 2 Elkos getauscht. Alles in allem also Kosten von ca. 1 Euro für beide Radios. Die Arbeitszeit und v.a. die Nerven mal nicht in klingende Münze umgerechnet...


    Gruß,

    Jens

  • Digijet : Danke, Carsten!


    Das Gerät ist sehr geradlinig aufgebaut, der Schaltplan ist m.E. recht gut lesbar. Europäische Symbole, also nicht die Zickzack-Widerstände der Amis mit denen eh alles nach Krickelakrack aussieht, hervorragend aufgeteilt, gute Systematik der Seitenverbinder und Bauteilbezeichnungen. Ich liebe es wenn ich anhand der Bauteil-ID gleich auf die Baugruppe schließen kann zu der es gehört. Naja, und dann eben handelsübliche Teile, die Transis z.B. sind alles BC858, BC848, ein BD438. Diesmal musste ich daher nicht 6 Wochen warten bis ein 2SC20xx aus Taiwan auf Bestellung geliefert wurde.


    Heute mittag sah es dennoch nicht nach Erfolg aus. 4 Transistoren, ein Kondi, eine Diode. Kann eigentlich nicht so schwer sein, hat mich aber fast zum Verzweifeln gebracht weil die Teile in Ordnung waren und ich nicht kapierte wieso die Schaltung dann nicht funktioniert. Tja, hatte der Jens beim Transistoren-Tausch doch eine kalte Lötstelle fabriziert. Nach deren Korrektur lief das Gerät dann auch wieder an. Ist schon blöd haufenweise SMDs mit der Weller WTCP zu löten, da sollte ich mir vielleicht doch mal was geeigneteres zulegen...


    Gruß,

    Jens


    PS: Ich löte seit der 6. Klasse und am Gamma hatte ich nun meinen ersten defekten Kondensator in 40 Jahren Elektronik.

  • Hallo Jens,


    Kaputte Kondensatoren hatte ich schon viel öfter.


    Zuletzt in meiner Zündlichtpistole...


    Digijet



    [x] <= Hier Nagel einschlagen für neuen Monitor!


    Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
    (A. Einstein)

  • Gleiche Gerätschaft, noch mehr Grund zur Freude.


    Nachdem die Geräte nun wieder laufen habe ich mich meiner ursprünglichen Intention gewidmet, dem Einbau eines BlueTooth-Moduls. Dabei bin ich den einfachen Weg gegangen und habe unter Verzicht auf den AM-Bereich die Signale des BT-Moduls in den AM-NF-Eingang gespeist.


    Den 5V-Abgriff konnte ich noch aus vorhandenen "Beständen" des Gamma 3 erledigen. Ursprünglich hatte ich eher einen eigenen Spg-Regler angedacht welcher aus der geschalteten Hauptspannungsversorgung gespeist werden sollte aber da die Stromaufnahme des BT-Moduls gering ist konnte ich das an geeigneter Stelle noch mit versorgen lassen.


    Die Einspeisung des Audio-Signals auch kein Problem. Das Audiokabel konnte ich durch eine Lücke zwischen den Bedienreglern auf die Unterseite der Platine führen.


    Das BT-Modul habe ich mit einer Schraube an einer Halterung für das Cassettenlaufwerk befestigt.


    Erste Tests zauberten mir dann ein Grinsen ins Gesicht. So eine Klangqualität war ich bisher nich gewohnt wenn ich die AM-Taste gedürckt habe. Und so ein exquisites Musikprogramm auch nicht...


    Hier noch ein Bild wie es im Innern des Radios aussieht:


    74-bbbfb784.jpg


    Gruß,

    Jens

  • JensK

    Das sieht echt gut aus! Hast du dann das Audiosignal auf der Unterseite einfach in die Leitung eingespeist? Könntest du dazu Bilder posten oder mit per PN schicken? Bin mit meinem Radioprojekt noch nicht voran gekommen, durfte mich erstmal noch um müde gewordene Auspuffhalterungen kümmern :furious:

  • Hi jeltix,


    das Audiosignal habe ich an der Unterseite direkt an der Gabel eingespeist an der die AM-NF auf dei Kanäle L+R gespeist wird. Gabel trennen, Kabel dran und gut ist's. Siehe hier, der Ansatz ist ja seit Jahren gängig.


    Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Einschränkung, dass ich mit meiner oben geschilderten Lösung zwar per BT aufs Gamma 3 streamen kann. Eine Beeinflussung (Titel vor/zurück, Pause, Play) oder gar Anzeige des gespielten Titels ist so aber natürlich NICHT möglich.


    Die Anzeige werde ich mir auch schenken. Der Toshiba-Controller ist ja leider als OTP-Version verbaut, insofern kann ich den nicht zerstörungsfrei auslesen. Auslesen wäre aber notwendig um den Code zu disassemblieren, zu modifizieren so dass über BT die Titel-Info auf's Display gebracht werden kann und letztlich in einen neuen Controller einzuspielen. Das ist mir zu viel Aufwand für zu wenig Nutzen.


    Hinsichtlich der Steuerung bin ich aber am Überlegen, die Cassetten-Tasten des Gamma 3 dafür zu nutzen. Meine angedachte Lösung würde dann nur mit einer dafür notwendigen Handy-App funktionieren, der finanzielle Aufwand wäre mit 1,50€ aber durchaus zu verkraften.


    Mal sehen wie lange es dauert bis ich mich daran begebe - ein AUX-IN-Umbau war ja auch schon seit über 10 Jahren geplant und ist erst jetzt in Form des BT-Umbaus etwas geworden.


    Gruß,

    Jens

  • Nachdem der Oldie soweit verarztet ist dass er wieder läuft (mal sehen wie das nach dem Winterschlaf aussieht...) kommt nun der G40 dran.


    Seit mehr als 20 Jahren leidet der G40 unter einem gebrochenen Stoßfängerhalter hinten rechts als Folge einer Fahrerflucht. Es geht nicht um den an der Karosserie verschraubten Halter sondern um das Gegenstück mit der Teile-Nr. 873 807 377.


    Der Halter ist mit dem Stoßfänger verbunden indem am Stoßfänger 4 Kunststoff-Terminals vorhanden sind auf die der Halter gesteckt wird. Dann werden die Terminals unter Wärmeeinfluss platt gedrückt so dass der Halter auf dem Stoßfänger befestigt ist. So jedenfalls stelle ich mir die Herstellung her - ich habe reichlich blöd geschaut als ich das zum ersten Mal gesehen habe.


    Heute nun habe ich mich dran begeben den Halter zu tauschen. Was soll ich sagen, nach einer halben Stunde hantieren mit dem Heißluftgebläse, würgen mit Schraubendrehern und Zangen und 387 Flüchen ist mir der Tausch wirklich gelungen. Dabei ist ein Terminal auf der Stecke geblieben aber das sehe ich (noch?) nicht als Problem an.


    Bei aller Freude hoffe ich inständig dass mir diese Arbeit in Zukunft erspart bleiben möge...


    Gruß,

    Jens

  • Hallo Ralf,


    Bilder gibt es nicht. Wie soll ich fotografieren wenn ich buchstäblich beide Hände voll zu tun habe? Du kannst das ganze ansehen wenn Du den Stoßfänger demontierst und auf den Halter schaust. Mehr würdest Du auch auf Fotos nicht sehen, der entscheidende Part des Einfädelns (s.u.) muss ja blind unter dem Halter geschehen.


    Beim Ausbau des alten Halters habe ich die Terminals warm gemacht, dann zum Konus "geknetet" und den Halter abgezogen. Ging erwartungsgemäß recht gut.


    Beim Einbau hatte ich dann natürlich das Problem, dass der Konus in die falsche Richtung zeigte (oben breiter als unten) was hinderlich ist wenn man den neuen Halter darüberwürgen muss. Das habe ich dann so gelöst dass ich über einen erwärmten Konus Muttern gedreht habe - erst M10, dann M8. Dann eine Weile gewartet bis die Wärme abgeführt war. Dann die Muttern runtergedreht und schnelle den Halter drüber. Hat natürlich nicht so schön funktioniert wie es sich hier liest aber immerhin konnte ich dann mit Flachspitzzange und Schraubendreher jeden Konus in seine Bohrung popeln.


    ich liebe diese Bastelarbeiten

    Ich nicht. Diese "verklebt, geklammert, geheftet"-Mechaniken, welche auf nicht wieder trennbare Verbindung ausgelegt sind, sind mir ein Greuel. Ich bevorzuge eindeutig Verbindungen die dazu gedacht sind mal wieder getrennt zu werden. Am meisten hasse ich verschweißten Kunststoff.


    Zugleich ist damit auch der Grund genannt warum ich mich 20 Jahre davor gedrückt habe. Nur gut dass ich mir damals den entsprechenden Halter auf dem Schrott abgeschnitten habe und somit wenigstens das Ersatzteil parat hatte.


    Gruß,

    Jens

  • Hi Jens,

    hab' ich das jetzt richtig verstanden? Du hast die Kunststoffblende vom Metall der Stoßstange getrennt?

    Das kennen ich aber anders, ohne viel Aufwand....

    Mann nehme eine dicke Wolldecke, lege sie auf den Boden, nehme die Stoßstange und schlage mit

    dem "Stoßstangen-Hörnchen" kräftig auf die Decke und schon ist der Träger aus der Hülle raus.

    (Tip von einem alten VAG-Meister). ;)

    Wer aufhört besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein.

  • Hallo Jens,

    hatte das gleiche Problem auch schon bei Alltagspolos und bin mir relativ sicher, dass ich da einfach jeweils eine Schraube mit U-Scheibe in/durch die 4 "Befestigungsböcke" aka Terminals geschraubt habe. Schrauben natürlich Grobgewinde und nicht zu lang, sonst kommen die außen raus...:tongue::smash:


    Gruß

    Carsten

  • Hallo Carsten,


    das hatte ich auch versucht, allerdings ist das Material des Stoßfängers so weich dass das nicht wirklich den gewünschten Halt ergab. Daher habe ich dann doch den beschwerlichen Weg gewählt. Kann aber natürlich sein, dass es mit dickeren Schrauben als ich verfügbar hatte auch Halt gegeben hätte,


    Egal wie, Hauptsache ich muss da nicht nochmal bei...


    Gruß,

    Jens

  • Du irrst dich nicht Carsten...


    Normalerweise schneidet man einfach die 4 warmverformten Köpfe bündig am Halter ab, entfernt diesen, setzt den neuen auf und schraubt dann einfach 4 Karossierieschrauben mit breitem Kopf hinein...


    Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann die Schrauben zusätzlich noch einkleben.


    Wenn man den Stoßfänger lackieren möchte, könnte man zwar auch durchschrauben, da hat die Erfahrung aber gezeigt, dass sich dort mit der Zeit Risse bilden können - ist also nicht uneingeschränkt zu empfehlen.