Kolben für ABU Kopf

  • Hallo,


    ich hab versucht über die Suche was zu finden, aber leider ohne Ergebnis:


    Welche Kolben werden in einem 1,3l Unterbau mit ABU-Kopf verwendet?
    Ich hab zwar was gefunden mit 1,4l 16V oder Motorradkolben, aber das war auch recht vage.


    Müssen die Kolben noch bearbeitet werden?
    Welches Verdichtungsverhältnis kommt dabei raus?
    Kopfdichtung vom ABU oder gibt es hier z.B. vom 16V eine passende Metalldichtung?


    Gleich vorweg:
    Ich bau das Ding nicht, ich möchte es nur wissen :)

  • Hi,
    So wie ich das kenne, nimmt man angefertigte Schmiedekolben oder die Flachkolben vom HH.
    Aber wie du schon richtig geschrieben hast, kommt es auf die Verdichtung an.
    Da stellt sich dann die Frage wieviel ccm der originale ABU Brennraum hat bzw. wie der bearbeitet wurde.
    Darauf muss man dann beim Bearbeiten achten!!


    mfg Bernd

  • Zitat

    Original von G40 Tobi
    Falls Aufladung, könnte man evtl. mit nicht-PY Kolben, z.B. 3F und dem Brennraum im Kopf vielleicht wieder auf das Niveau des PY kommen?


    Hi,


    das halte ich für Kappes, denn die entstehende Brennraumform ist dann doch eher schlecht und würde klopfanfällig...


    Schmiedekolben als Flachkolben gibt es mit verschiedenen Kompressionshöhen aus dem Katalog. Die werden dann in der Kompressionshöhe ggfs. noch abgedreht und ggfs, Taschen für Ventile rein gefräst (beim ABU Kopf aber nicht wirklich nötig...).


    Digijet



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    Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
    (A. Einstein)

  • Zitat

    denn die entstehende Brennraumform ist dann doch eher schlecht und würde klopfanfällig...


    Hallo, das verstehe ich nicht. Der ABU hat doch auch einen Kolben mit einer Mulde.


    Baue auch grade ein Motor mit ABU Kopf auf, sind denn Flachkolben besser?


    Oder anders gesagt, wie muss die optimale Form des Brennraums aussehen.


    Wäre super, wenn jemand ein paar Tipps hat?


    Gruß

  • Hallo,


    ich hab mal schnell ein paar Zahlen geschoben, nur aus Interesse mit den HH Kolben.
    Ohne Anspruch auf Richtigkeit!


    Kompressionshöhe HH-Kolben lt. KS-Katalog: 38,55mm
    Kompressionshöhe NZ-Kolben lt. Mahle-Katalog: 42,87mm
    Blockhöhe (Mitte KW-Dichtfläche): 200mm
    Pleuellänge (NZ, 3F): 122mm
    Bohrung/Hub: 75mm/72mm
    Brennraumvolumen ABU Kopf (lt. Internethalbwissen): 19,5ccm
    Höhe ZKD: 1,3mm


    Mit den Werten komme ich auf:
    NZ: Kolbenüberstand 0,87mm
    HH: Kolbenunterstand 3,45mm


    Baut man nun die HH-Flacholben ein ohne den Block abzunehmen komme ich auf ein Verdichtungsverhältnis vom 8,9:1.


    Wenn man den Block dann auf ca. 11:1 abschruppt, wie schaut es den mit ZR usw. aus?
    Ist der Weg mit "höheren" Flachkolben effektiv der günstigere/einfachere?


    Danke!

  • Hi,
    der beste Weg denke ich geht über Schmiedekolben die dann Flachkolben sind und von vorn herein die richtige Kompressionshöhe haben.
    Du musst aber für di Berechnung wissen wieviel ccm Brennraum der Kopf nach der Bearbeitung hat!
    Ich glaube ich habe bei mir einen Kolbenüberstand von 0,5mm
    ohne den Block extrem zu planen.


    Wenn du die HH Kolben benutzt, wirst du den Block massiv planen müssen. dann brauchst du einen kürzeren Zahnriemen. Es gibt einen der einen Zahn weniger hat.
    Wovon war der noch..... Lancia Y oder sowas hab ich grade im Kopf......


    mfg Bernd


  • Sers,
    fahre das auch so auf meinen Polo!!
    HH-Kolben + ABU-Kopf!! Block(GK) ist ca. 3mm abgefräst!!
    Kommt halt auf die Verdichtung an, die du willst und auf die Kopfdichtung!!
    Ventiltaschen kannste ja auch noch reinmachen je nachdem wieviel Hub die Nocke hat!!
    Musst halt noch ne Umlenkrolle fürn Zahnriemen reinmachen, oder nen
    anderen Riemen!! Aber frag mich nicht welchen!! Das Thema gab´s aber hier schonmal!!


    mfg
    Stefan

  • Die Sache hat mir irgendwie keine Ruhe gelassen. Als mir dann noch ein ABU-Kopf quasi vor die Füße gefallen ist, war das Thema eben dran:-)


    Da zudem das Budget begrenzt ist, wollte ich nicht einfach neue HH- oder Schmiedekolben kaufen.


    Nach einiger Sucherei hab ich nun eine Low-Budget Kolben/Pleuel-Kombination gefunden, welche "fast" 1:1 in den Poloblock passt. Stand heute ist weder an Block oder KW eine Änderung notwendig.


    Hier ein paar Daten, zum Vergleich Kolben/Pleuel vom 3F:
    Kolbenüberstand unbearbeitet 0,7mm (3F 0,87mm)
    Gewicht Kolben+Pleuel+Kolbenbolzen+Lagerschalen+Muttern 748gr (3F 1023gr)
    Links die Alternative, rechts 3F.





    Würde man das Ganze so zusammenstecken, wäre die Verdichtung bei ca. 13,6:1.
    Da der ABU-Kopf noch nicht ausgelitert ist, ist das noch ein rechnerischer Wert.
    Der Kolbenboden bietet aber meiner Meinung nach genug Fleisch zur Anpassung der Verdichtung. Durchdrehen des Motors ist ohne Nacharbeit möglich (keine Kollision Pleuelschrauben/Block)


    Knackpunkt ist noch die seitliche Führung des Pleuels. Der Pleuelfuß ist ca. 2mm schmaler als das originale 122mm Pleuel, wobei die Lagerschalen selbst genauso breit sind. Somit drängt sich ein kolbengeführtes Pleuel geradezu auf.
    Im gegensatz zum Polo Kolben ist hier aber der Bolzen im Pleuel fest und im Kolben lose gelagert, ohne Sicherungsringe o.Ä.


    Hier bin ich gerade am basteln und hoffe auf kreative Vorschläge :)

  • Hi deedee,


    wie siehts aus, irgendwas neues?


    Hast du die Kolben und Pleue standfest an die Polo-Welle bekommen?



    Digijet



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    (A. Einstein)

  • Hallo,


    mit den oben abgebildeten Kolben hab ich kalte Füsse bekommen.


    Der Kolbenboden hat an der dünnsten Stelle nur ca. 4,5mm, hier hatte ich Bauchschmerzen was abzunehmen.


    Alternative dazu wäre das Nachfräsen bzw. Vergrössern des Brennraums. Dazu fehlen mir aber die Möglichkeiten. Mein Nachbar kann nur bohren, planen und honen ;)


    Ich habe nun neue Kolben in 75,5 bestellt, (der komplette Satz incl. Ringe für 80$+Versand...), welche 1,2mm weniger Kompressionshöhe + eine kleine Mulde haben.
    Die Kolben habe ich aber noch nicht.


    Mit Brennraumvolumen 18,5ccm im Kopf, den oben genannten Kolben und 0,5mm Blockplanen sind dann genau 12:1 drin.


    Das Einzige, was mir an diesem Setup nicht schmeckt ist der rel. große Quetschspalt von 1,6mm.


    Bis der Kram da ist, spiele ich eben weiter mit dem Megamofa am NZ herum.

  • Kaum zu glauben, aber hier geht es doch weiter.
    Vielleicht bekomme ich den Motor ja doch bis 2020 wieder zusammen.


    Ich hab nun neue Kolben mit 75,5mm.
    Natürlich keine Schmiedekolben, aber auch keine Chinaböller.
    Für 100.- incl. Bolzen/Ringen und Versand einen Versuch wert.



    Hier noch das schmälere Pleuel, mit den alten Pleuellagern:


    Zur Kontrolle wurde das Pleuel mit dem alten Lager auf die KW montiert und mit Plastigage "vermessen"


    Das Spiel beträgt. ca. 0,05-0,06mm.


    In diesem Thread sind die Toleranzen genannt:


    G40 Motor revidieren


    "Pleuellager Nennmaß 42mm, Laufspiel 0,03 bis 0,076mm. Auch die Pleuelzapfen sind negativ toleriert (-0,022 bis -0,045mm).
    Laufspiel: 0,03 bis 0,076mm Verschleißgrenze 0,095mm
    Axialspiel: 0,05 bis 0,31mm Verschleißgrenze 0,40mm"


    Mit den neuen Schalen sollte das schon Richtung 0,04 gehen.
    Ich würde das so lassen. Wie ist die Meinung des motorenbauenden Fachpublikums dazu?


    Knackpunkt wird nun das Anpassen auf kolbengeführtes Pleuel, es gibt eine Idee dazu, aber noch nicht getestet. Wenn das klappt, geht der Block zum bohren und planen.


    Frage in die Runde:
    Welches Axialspiel zwischen Pleuel/Kolben schlagt ihr dafür vor?

  • Toleranzen sind ja soweit ok, wie du siehst. Welche Grund gibts auf Kolbengeführtes Pleul zu gehen?


    Falls du das wirklich machen willst, müsstest du aber die Führungen, die jetzt noch in der Kurbelwelle liegen abdrehen um dort etwas Spiel zu schaffen.
    Ansonsten bastelst du dir eine Lagerung mit 2 Festlagern im Kolben und an der KW, was so nicht funktionieren kann.


    Ich persönlich würde den Aufwand nicht treiben, weil ich darin keinen Sinn sehe.

  • Hallo,


    die Pleuel sind am Fuß 2mm schmaler als das VW Pleuel. Sieht man auch oben auf den Bildern. Somit hat das Pleuel auf der KW gar keine axiale Führung.


    Nach meinem Halbwissen haben kolbengeführte Pleuel weniger "Reibleistungsverluste" als KW-seitig geführte Pleuel, da am Kolben nur eine oszillierende Bewegung statt einer rotierenden wie an der KW vorliegt.


    Das Ganze mag homöopathisch sein, aber für das schmale Pleuel fällt mir keine vernünftige Lösung ein um das ganze auf der Kurbelwelle axial zu führen.
    Evtl. gibt es ja breitere Lagerschalen oder gar was mit seitl. Bund?

  • Übersehen/überlesen. Jetzt hab ichs.


    Dann funktioniert dein Plan natürlich. Kannst du durch die Kobel natürlich auch führen. Weniger Reibung hats natürlich auch, weil die Seitlichen Anlageflächen am Kolben kleiner sind, als an der KW. Ob die Bewegungsart bei der Reibung noch ne Rolle spielt, weiß ich nicht genau.


    Natürlich ist das Homäopatisch, aber für dein Vorhaben die vernünftigste Lösung.

  • Der erste Versuch hatte ganz gut angefangen:
    Kolben nachgefräst um mittels Ausgleichsscheiben das Spiel einstellen zu können.



    Bei der Montage dann das:


    Trotz Trockeneis für den Kolbenbolzen und ca. 230°C am Pleuel hab ich den Bolzen nicht schnell genug rein bekommen, auf halber Strecke war Ende. Die Presspassung am Pleuel ist heftig. Der Bolzen ging weder vor noch zurück. Beim Einsatz von sanfter Gewalt war es das dann.


    Somit war also ein Satz 75,5mm Kolben hinüber. Als Lehrgeld abgehakt und wieder einen neuen Satz bestellt. Muß ja weitergehen.
    Da ich noch einen brauchbaren Block mit 75mm Bohrung hatte, gab es nun nur noch 75mm Kolben, irgendwie musste ich ja den defekten Kolbensatz wieder reinbekommen ;)


    Um das Problem mit dem Pressitz im Pleuel zu umschiffen kam noch Post aus China:



    Die H-Pleuel haben einen lose gelagerten Bolzen, somit entfällt das Gewürge.
    Wenn das nicht klappt, werf ich den Kram aus dem Fenster.


    Mit den Pleueln und den Kolben sieht es nun so aus:
    - Kein Blockfräsen notwendig
    - ABU Kopf nur geplant, nichts weiter abgenommen
    - Kolbenüberstand bzw. Unterstand = 0mm
    - "normale" 1,75mm Kopfdichtung (gepresst ca. 1,6)
    - Verdichtung damit ca. 12:1


    Am Kopf ging es auch weiter:


    Die Adapterplatten sind wasserstrahlgeschnitten und die Kanäle werden diese Woche noch passend ausgefräst.