Welches Schweißgerät?

  • Ich überlege, mir ein Schweißgerät zuzulegen.


    Ist ein WIG Gerät sinnvoll? Ich bräuchte das nicht nur für Arbeiten am Auto, sondern auch rund ums Haus etc. Oder doch lieber "klassisches" MIG wie in jeder Werkstatt?


    Wer hat da Erfahrungen?

  • Moin,


    für mich ist eine gute, nicht zu kleine MIG/MAG Anlage der beste und Kompromis.


    Wenn ich kein Gerät hätte, würde ich heute wahrscheinlich eins in Invertertechnik kaufen, weil bei vergleichbarer Leistung sehr kompakt und tragbar...


    WIG ist auch cool, aber bei groben Sachen nach meiner Einschätzung nicht so ideal...


    Digijet



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    Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
    (A. Einstein)

    • Offizieller Beitrag

    Die Frage welches Gerät für dich sinnvoll ist, kann man nur beantworten, wenn man weiß was und wie viel du zu schweißen hast.
    Allgemein sehe ich das ähnlich wie Digijet meistens wird es wohl eine einigermaßen brauchbare MIG/MAG Kiste tun.
    Wenn es mehr sein soll, wirds komplexer. Ich habe in letzter Zeit mit zwei Anlagen ein paar Erfahrungen gemacht die mich wirklich begeistert haben. Einmal eine Merkle Highpulse 450 DW. Ein geniales Teil. Kann alle Schweissverfahren inklusive MIG-Löten das bei moderneren Karossen mit Usibor Bauteilen unverzichtbar ist. Schweißt fast von alleine. ;) Zwei Nachteile: richtig fettes Gerät und schweißt nur was zu ihm kommt. Groß mobil ist das Teil nicht und der Preis macht die Kiste nur für professionelle Anwendungen interessant.
    Ein Kollege hat mir dann sein privates ERFI Easymatic 260 gezeigt. Hält von der Leistung nicht mit dem Merkle mit, ist aber auch universell verwendbar und mit 1500,-€ noch nicht unbezahlbar. Wenn viel geschweißt wird wäre das ein Tipp.

    Ciao,
    Stefan


    Zitat

    Original von Mail Man G40
    Das passiert offenbar, wenn Schizophrenie auf Alzheimer trifft. Wenn der eine sich nicht mehr erinnern kann, was der andere mal geschrieben hat... :idee:

  • Halt alles was so anfällt am Auto, auch mal ne Auspuffanlage bauen, rund ums Haus oder Garten auch mal nen Grill bauen usw.


    Um einen Schweller einzuschweissen wäre WIG wohl eher ungeeignet?

  • Also für alles, was du aufzählst reicht eigentlich n gutes MIG/MAG Schweißgerät völlig aus.
    Vielleicht mit nem automatischen Drahtvorschub. Das vereinfacht die Sache schon wesentlich.


    WIG halte ich für solche Sachen komplett übertrieben. WIG spielt seine Stärken ganz klar bei Alu und Edelstahl aus. Hab ich aber beides auch schon mit MIG geschweißt. Dass sowas am Ende nicht immer schön wird liegt dann am Gerät, ärgert mich aber nicht weil ich das für n MIG-Gerät schon sehr toll finde.

  • Es gibt auch Kombigeräte mit Inverter, die beides können. Also MIG/MAG und WIG - hab aber keine Ahnung, ob das was taugt. Hersteller ist dann Stahlwerk und Schweßkraft, sieht mir aber irgendwie chinesisch aus und da stehe ich nicht so drauf...

  • Ich habe beides (MIG/MAG und WIG)


    Es hat alles so seine Vor- und Nachteile:


    MIG/MAG
    + leichterer Umgang (gerade für Anfänger)
    + gut zum Punktschweißen geeignet
    + schweißt Stahlblech, Edelstahl und Alu
    - anfällige Technik (Vorschub, Schlauchpaket)


    WIG
    + für filigrane Teile sehr gut geeignet
    + sehr hohe Schweißnahtqualität
    + unanfällige Technik
    - schwer zu erlernen
    - Aluschweißen nur mit teurer Wechselspannungsquelle
    - man benötigt immer beide Hände


    Gruß
    Sebastian

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  • Dann wäre so ein Kombigerät vielleicht gar nicht verkehrt, damit deckt man alle Bereiche ab. Viel mehr als 1000€ wollte ich jetzt auch nicht ausgeben...

  • Kombigeräte find ich etwas übertrieben. Da müssen dann ja auch immer 2 Gaspullen und 2 oder mehr Drahtspulen drin sein. MIG Löten find ich für den Heimgebrauch auch übertrieben, die großen Spulen kosten fast soviel wie n gutes gebrauchtes Schweißgerät. (Richtig überzeugt bin ich von der Technik auch nicht)



    Ein WIG Gerät sollte am besten auch Wassergekühlt sein sonst kommt das auch schnell an seine Grenzen, Fusspedal ist auch imho Pflicht.


    Dabei ist allerdings Übung das wichtigste, daher würd ich eher ein MIG/MAG Gerät kaufen, dazu ne extra Pulle Argon und Edelstahldraht und dann ist man erstmal gut ausgerüstet. Alu würd ich ohne richtige(!!) Übung nichts schweissen was irgendwie halten muss.


    Als alternative könnte man sich auch n Autogengerät dazustellen, dann kann man auch mal was heissmachen oder Alu/Kupfer/etc schweissen.


    Beim Schutzgas darauf achten eine mit 300 Bar abgefüllte Flasche zu nehmen. Hält dann im Heimgebrauch bestimmt ewig :D

  • Ich persönlich würde mir ein WIG-Gerät kaufen, weil man mit einer Gassorte (100% Argon) alles schweißen kann und im Gegensatz zu einem MIG/MAG-Gerät nicht für jeden Werkstoff eine ganze Rolle Schweidraht braucht, das Gerät wirklich sehr unanfällig ist, sich dami auch Elektroden schweißen lassen (Geht mit manchen MIG/MAG-Geräten auch) und man den Schweißvorgang optimal kontrollieren kann. Darüberhinaus sind WIG-Geräte sehr leicht (bei kleinen Invertern für den Heimgebrauch) und können damit gut transportiert werden Aber es setzt einiges an Können und Geschick vorraus. Wichtig bei einem WIG-Gerät wären mir eine HF-Zündung oder Lift-Arc zum starten des Schweißvorganges und am liebesten die Möglichkeit zu pulsen. Für WIG ist ein automatischer Schweißspiegel sehr zu empfehlen.


    Wer hauptsächlich an Autos rumbrutzelt und ncht wirklich gute Schweißkenntnisse hat, sollte aber trotzdem lieber MIG/MAG verwenden.


    Gruß
    Sebastian


    WIG-Löten geht übrigens auch:

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  • Moin,


    also ich hab ein uraltes Dalex MIG/MAG Industriegerät und bereue den Kauf keine Sekunde...


    Digijet



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    Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
    (A. Einstein)

  • Zitat

    Moin, also ich hab ein uraltes Dalex MIG/MAG Industriegerät und bereue den Kauf keine Sekunde... Digijet


    Das wird auch für 95% aller Aufgaben die so im Haushalt und im normalen Werkstattalltag anfallen ausreichen. Ich bin da etwas vorbelastet, weil ich am Anfang meiner beruflichen Laufbahn Rohrleitungen (bis 400 bar Betriebsdruck mit Röntgenprüfung) und Maschinenbauteile für U-Boote geschweißt habe und da entwickelt man gewisse Ansprüche an Schweißnähte ;)


    Gruß
    Sebastian

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    Einmal editiert, zuletzt von sema-motorsport ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von da_Flow
    MIG Löten find ich für den Heimgebrauch auch übertrieben, die großen Spulen kosten fast soviel wie n gutes gebrauchtes Schweißgerät. (Richtig überzeugt bin ich von der Technik auch nicht)


    Das hängt halt von den Autos ab, an denen gearbeitet werden soll. Sobald verzinkte Teile ins Spiel kommen bringt MIG-Löten einen eindeutigen Vorteil, wenn Usibor am Start ist gibt es keine Alternative. Und das ist bei so ziemlich allen modernen Karossen der Fall. Viele Autohersteller schreiben, sinnvollerweise, dafür auch MIG-Löten im Reparaturfall vor.
    Bedenken bezüglich der Festigkeit der Nähte brauchst du nicht zu haben. Die ist eher besser als bei einer ausgepunkteten Verbindung. Bei Zugversuchen reißt die Probe durchweg im Grundwerkstoff, während Schweißpunkte oder Robscan eher ausknöpfen. Von der RWTH Aachen gab es dazu mal ein Studie die afair online verfügbar ist.
    Zudem bringt MIG-Löten in Sachen Korrosion deutliche Vorteile mit.

    Ciao,
    Stefan


    Zitat

    Original von Mail Man G40
    Das passiert offenbar, wenn Schizophrenie auf Alzheimer trifft. Wenn der eine sich nicht mehr erinnern kann, was der andere mal geschrieben hat... :idee: