G40 gefunden - im Net, in der Scheune, auf dem Dachboden

  • Naja. Der Polo war bereits zur Geburt eines heute 18 Jährigen ein altes Auto. Meine flapsigen Antworten sollten auch keine Wertung darstellen. Der junge Mann scheint motorsportlich ja Talent zu besitzen. Da ist so ein Polo sicherlich auch nicht die erste Wahl.

  • Naja. Der Polo war bereits zur Geburt eines heute 18 Jährigen ein altes Auto. Meine flapsigen Antworten sollten auch keine Wertung darstellen. Der junge Mann scheint motorsportlich ja Talent zu besitzen. Da ist so ein Polo sicherlich auch nicht die erste Wahl.

    Ja stimmt als ich 18 war wäre der G40 erst 5 Jahre alt gewesen

    und mit dem Tuning ausser vielleicht den 15 Zöllern damals genau im Trent gelegen :]

  • Ich wäre froh gewesen mit 18 Jahren einen G40 zu fahren

    Wobei man sich damals die Versicherung dafür kaum leisten konnte :smash:

    Aber so ändern sich die Zeiten.....

    Hy

    Ich war 25 als Ich mein 1sten G40 hatte. Da konntest auch locker nen 911 dafür versichern :)

    gruss

    Bestand:
    Polo 1 Bj 78,
    Golf 1 GTI Bj 83,
    Polo G40 Bj 93,
    Audi Cab. Bj 93,

    VW Lupo 1.4 TTP Bj 98

    VW Lupo 1.6 GTI Bj 2002

    Porsche Cayman GT4 Bj 2015

  • Jeder hier im Forum hätte wohl den G40 mit Kusshand genommen und sich wie blöd gefreut.

    Bei mir hat es erst beim zwieten Auto zum Polo gereicht und da haben mir 45 PS gereicht, zum glücklich sein.

    Aber für andere (außerhalb der Szene) ist das halt nur ein alter Kleinwagen.

    Die Sichtweise ist halt heute eine andere,


    Dafür ist die Versicherungseinstufung des G40 deutlich günstiger geworden, wie damals.


    MfG

  • Die Sichtweise ist halt heute eine andere,

    Das Gefühl habe ich auch oft . Denke ich da drüber nach merke ich aber, dass das (zumindest nach meiner persönlichen Erfahrung) so auch nicht ganz stimmt.


    Schon Mitte der 80er, als ich zu Abi-Zeiten nur vom Auto träumen konnte, gab es nicht wenig Mitschüler, die seitens ihrer Eltern bestens mit Fahrzeugen ausgestattet wurden. Da gab es Fälle in denen die Autos mit Absicht zu Schrott gefahren wurden damit "endlich" ein Neuer kommt. Mit der alten Möhre mochte man sich vorm Gymnasium nicht mehr blicken lassen - was sollen die Mädels denn nur denken! Für mich unfassbar damals wie heute: das Vorgehen funktionierte, nach wenigen Tagen kamen die Personen tatsächlich im Nachfolgefahrzeug welches natürlich deutlich größer und neuer als "der Alte" ausfiel.


    Ich denke es ist eher anders herum; da damals (natürlich auch notgedrungen) ein Fahrzeug für mich einen immensen Wert darstellte wäre ich nie auf solche Eskapaden gekommen. Da auch für mich der Grundsatz gilt "gleich und gleich gesellt sich gern" habe ich mich natürlich in "meinen" Kreisen bewegt - ebenso wie jene zuvor beschriebenen "Großkupferten" auch unter sich blieben. So prägten sich dann m.E. auch die Lager der Fahrzeugbesitzer heraus: unsereins fuhr früher Polo und blieb dabei. Andere fuhren BMW und Mercedes und blieben auch dabei.

    Nicht zuletzt haben 13 Jahre, die ich im Mercedes-Lager verbracht habe und in denen ich in den entspr. Foren aktiv war, mich in diesem Eindruck bestärkt. Da merkte ich sehr schnell wer in einer "Benz-Familie" groß geworden war und wer wie ich nur Umsteiger aus der Brot-und-Butter-Klasse war.


    Dass sich die Sichtweise von früher zu heute geändert hat ist natürlich richtig. Für mich zeigt sich das aber eher in erschreckender Weise darin dass die Schere zwischen Mittelstand und "Reich" immer weiter auseinander geht und die Abgrenzungen immer härter werden. Ich fahre heute noch fast täglich an meinem ehemaligen Gymnasium vorbei und wenn ich sehe was da heute auf dem Parkplatz steht und auch wie sehr der vergrößert werden musste (der Schülerparkplatz, nicht der Leherparkplatz) dann möchte ich heute noch viel weniger Schüler aus einer weniger gut betuchten Familie sein...


    Gruß,

    Jens

  • Jens K,

    kann dir da voll folgen. Habe ähnliche Erfahrungen gemacht, auch wenn ich bis jetzt nicht übern Polo rausgekommen bin, als Privatwagen.


    Meine Aussage :"Die Sichtweise hat ich geändert" bezog sich auf den 86C, damals war es noch ein junger Gebrauchter bis ein normaler Gebrauchter.

    Heute ist das halt ein alter Kleinwagen , für viele (ausgenommen sind mal die Leute hier in den Forum).

    Und da ist das Verlangen ein über 30 Jahre alten Kleinwagen zu besitzen wohl recht gerung.

    Zumal wenn man nur die reine PS Leistung, Sicherheit Platz und die Extras vergleicht ein Welt dazwischen liegen.

    Und wie sieht das aus, wenn man heute vor der Schule mit einem alten 86C aufkreuzt und alle anderen Autos haben die 30 Jahre jünger sind, da sieht das ja aus, als wenn man sich "nichts leisten" kann.


    Ich habe damals schon nichts auf die Meinung oder Ansichten anderer gegeben, zu den den Autos die ich hatte, noch mache ich das heute.

    Ich muss weder meinen Nachbar, Arbeitskollegen oder Bekannte oder irgendwelche wildfremden Menschen beeindrucken.

    Auch muss ich mit dem Auto nichts kompensieren an irgendwelchen Defiziten.


    MfG

  • Der schwarze 2er

    Da bin ich ganz bei dir. Der 30 jahre alte Verbrauchtwagen zählt nichts mehr in einer Gesellschaft in der Autos nun im Abo zu haben sind. Quasi "hire and fire" als Anschaffungsprinzip. Lieber mehr bezahlen, dafür aber den Karren ständig wechseln können. Damit braucht man dann Nachbars Neuanschaffung nicht mehr zu fürchten, weiß man doch dass man den in wenigen Wochen mit dem nächsten Abo-Karren übertrumpfen kann wenn man denn will. Und wer würde das nicht wollen?


    Das Interessanteste am Benz-fahren fand ich die Reaktion der Umwelt. Der G40 war schon lange bei mir als der Benz angeschafft wurde, dieser ersetzte den 45PS AAU-Alltagswagen. Als ich den Benz abholte und damit an meiner Wohnung ankam war ein Nachbar auf dem Balkon. Als ich aus dem Benz stieg rief er "Ja hallo, da hat's aber einer geschafft!". Ich war reichlich perplex, erst recht als ich merkte dass das kein dummer Spruch sondern ernst gemeint war. Diese Reaktion erlebte ich in den nächsten Wochen ständig. In der Kleinstadt wurde ich direkt abgespochen: "Ich habe gehört du fährst jetzt Mercedes!". Bewunderung pur. Da ging mir auf dass die alle geglaubt hatten ich fahre Polo nur weil ich mir nichts anderes leisten kann.


    Noch lustiger wurde es als der Winter kam. Der G40 stand schön in der Garage, der Benz bei Schnee und Eis und Dreckwetter draußen. Das hat erst recht keiner kapiert, da waren sie alle geplättet.


    Was ich an Reaktion der Umwelt aber auch kennenlernen musste war der pure Neid. Vor allem von Leuten die ihren 30.000€-Golf neu angeschafft hatten, mir aber den nur 30% so teuren gebrauchten Benz neideten. Darauf hatte mich allerdings auch der Händler, bei dem ich den Benz kaufte, schon im Vorfeld hingewiesen.


    Ach ja, seit ich den Benz durch einen Hyundai i30 ersetzt habe hat mir keiner mehr auf die Schulter geklopft oder mir seine Hochachtung quer über die Straße zugerufen. Nun denken wahrscheinlich alle dass ich kurz vor der Privatinsolvenz stehe. Ein Looser eben, dieser Kerl, sonst würde er ja was "richtiges" fahren. Dafür ist aber auch keiner mehr neidisch. Dass der i30 mich mehr gekostet hat als der Benz (sowohl Anschaffung als auch erst recht im Unterhalt - an Reparaturkosten mag ich nicht denken, die waren beim Benz wie auch die Ersatzteile unschlagbar günstig) wird wohl kaum jemandem in den Sinn kommen.


    Gruß,

    Jens

  • Um mal nochmal auf die gezeigten G40 zurückzukommen. Sowohl der VW Motorsport G40 als auch der letzte gezeigte G40.

    Im Endeffekt ist ein Auto immer soviel Wert wie dafür bezahlt wird. Das wir als Insider im Thema Polo manche Dinge anders sehen als ein geneigter Käufer ist auch klar. Beides sind aus meiner Sicht tolle Autos. Entweder gut erhalten oder mit viel Liebe aufgebaut.

    Viele versuchen in den jetzigen Zeiten wo Oldtimerpreise inflationieren und immer mehr Leute, mit zuviel Geld, in den Oldtimerbereich drängen solche Preise zu realisieren. Ich würde es nicht anders machen. Ist ein normales, wenn auch teilweise schwer nachvollziehbares, Marktgeschehen.


    Zum Thema Polo 86c allgemein. Klar, die Polos waren absolute ''Verbrauchswagen'' außer vielleicht ein G40 aber die wurden in 3-4. Hand oft verbastelt.

    Auch heute erregt man mit dem Auto ja kein aufsehen aber ich bin jedesmal froh wenn ich die Garage aufmache und meinen Polo sehe.

    Meine Liebe zum Polo, insbesondere G40, kommt daher, dass ich mit 11 (1991) bei uns damals in Berlin Lichtenberg im Autohaus ausgiebig in den damaligen Neuwagen platz genommen habe. Sowas prägt. Andere fuhren in der Familie schon immer Benz, BMW, Opel oder Franzosen oder Italiener.


    Zu den sozialen Unterschieden im Autobereich kann man sich auch heute noch vortrefflich austauschen. Ich fuhr zu Abi Zeiten einen 601, nein kein Porsche, sondern Trabant. Natürlich tiefer und lauter. Das war für viele das kultigste Auto im Jahrgang egal welchen sozialen Status die Leute hatten.


    Viele Leute versuchen und versuchten schon immer Leute zu beeindrucken, die sie nicht kennen, mit Sachen die sie nicht brauchen, finanziert von dem Geld was sie nicht haben. war immer so und wird immer so bleiben.

  • JensK

    Die Gedanken vieler Leute sind halt nicht nachvollziehbar. Geht ja quer durch alle Sachen. Fernseher, Handy, Häuser etc. Man ist ja auch schon ein Looser wenn man kein Eigenheim hat. Deswegen finde ich gut, dass das Thema Auto in die Richtung Abo geht. So werden viele endlich kapieren, dass es kein Statussymbol mehr ist und immer weniger sein wird.

  • Ja. Es ist schon traurig, was gesellschaftlich gesehen aus dem ehemaligen „deutschen liebsten Kind“, dem Auto, geworden ist.

    Am schlimmsten dabei ist aber diese heutige „Smartphone-Generation“ der 90+ geborenen.

    Da geht es nur noch darum, sich in sozialen Netzwerken mit seinen virtuellen „Freunden“ gegenseitig mit Bildchen über das neueste Must-Have zu übertrumpfen.

    Die Achtung vor der Sache gibt es nicht mehr.

    Und dann MUSS es eben auch immer die neueste und angesagteste Karre sein, um bei seinen #-Jüngern die ach so „wichtigen“ Daumen hoch zu bekommen...


    Dann lob ich doch noch (zumindest den Großteil) meiner Generation, die noch gelernt hatten, wie Vergaser eingestellt werden, um dann die erste Karre in der Lehre mit Stolz und viel Spaß für ein paar Hunderter vom Verwerter zu holen, zu richten und zur Berufsschule zu fahren.


    Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe. (Walter Röhrl)

  • Ja, dass was aus "des deutschen liebsten Kind" geworden ist, ist echt traurig. Das liegt aber wohl am ehesten an zwei Dingen, 1. Der Erziehung heutiger Kinder, da hab ich oftmals sehen und miterleben müssen wie viel das aus macht, auch wenn ich von Erziehung selbst die wenigste Ahnung habe und 2. An unserer ach so tollen Politik. Ich meine, ich studiere den Kram gerade und kann euch sagen, dass das Elektro Auto mit ziemlicher Sicherheit nicht die Wahnsinns tolle Lösung ist, wie sie von der Politik dargestellt wird und das lernt man in einem der ersten Sätze der Vorlesung. Die die da oben sitzen haben einfach, was das Automobil angeht, von tuten und blasen keine Ahnung, entscheiden aber trotzdem über die Zukunft des selbigen.


    Das mit der 90+ Generation ignoriere ich jetzt Mal gekonnt :O da ich mich selbst dazu zählen müsste, mich aber nicht damit identifizieren kann und sagen muss, dass aus meiner Sicht die 2000+ geborenen noch um einiges schlimmer sind, zumindest in den Punkten die ich da so mitbekomme. Warum ich mich selbst nicht zur Generation 90+ zähle ? Schonmal vorne weg deshalb, weil ich komplett Altauto verrückt bin und mir mehr oder weniger gar nicht vorstellen mag ein heutiges Auto zu fahren, wo man ja nicht Mal selbst entscheiden kann ob man jetzt die Spur wechselt oder nicht, da das Auto sofort gegen steuert :uhoh:. Außerdem finde ich das benehmen meiner und der folgenden Generationen oftmals unter aller Sau und meist sind es dann diejenigen die als erstes rum heulen wenn sie einen Anschiss bekommen oder etwas verboten wird.


    Aber das führt jetzt zu weit, auch wenn ich mich da tage lang drüber aufregen könnte, wie die sich teilweise benehmen.


    So genug von mir,


    Gruß Kai:smash:

  • Wahrscheinlich schiebt UHT hier gleich einen Riegel vor, da es doch off Topic ist, aber die Diskussion ist dennoch spannend.


    Ich glaube aber, dass es normal ist, dass jeder die nachfolgenden Generationen für komisch, seltsam, unhöflich, usw hält. Machen wir uns da nix vor. Das war immer so, dass bleibt auch so.


    Beim ersten Auto sprechen meist auch die Eltern noch mit. Mein Polo war 1995 auch nur meine zweite Wahl. Ich wollte einen Käfer, aber einem Fahranfänger einen 20 Jahre alten rostigen Wagen zu genehmigen? Wenn da mal was passiert. 😉 So werden heutige Eltern auch noch ticken.


    Der Stellenwert von Autos hat sich sicherlich auch gewandelt. Ich kann mittlerweile sogar Menschen verstehen, die solche Auto Abos machen. In den letzten Jahren gab es ja einige Fahrzeuge insbesondere bei VW, wo man ja mehr Chance auf nen 6er im Lotto hatte, wie 5 Jahre und 100.000 km ohne einen höheren 4 stelligen Schaden zu fahren.


    Da sind wir mit unseren Polos einfach in einer guten Ausgangslage. Karosserie hat im Normalfall nicht die Probleme der 70er, Technik noch nicht die Probleme der Jahre ab 2000/2005.

  • Das kann ich auch bestätigen. Der war letztes oder vorletztes Jahr schon mal drin, wenn ich mich noch richtig erinnere u.a. auch mit Bildern von der Karosserieaufarbeitung. Den würde ich mir vor Ort an den neuralgischen Stellen deswegen ganz genau anschauen - nicht daß man die Katz im Sack kauft - für das Geld!

    Der Endtopf ist wohl auch "Zubehör", Fahrersitzwange und Motor gehören auch etwas aufgehübscht.....

    Aber wenn ansonsten die Substanz paßt....


    MfG wolfi66x