Elektrische Benzinpumpe wieder gängig machen

  • Die Hauptpumpe meines G40 machte komische Geräusche als ich ihn aus dem Dornröschenschlaf in der Tiefgarage erweckte. Schwer zu beschreiben, irgendwo zwischen Quietschen und Jaulen. Das Geräusch trat auf beim Einschalten der Zündung als die Pumpe anlief. Ich habe dann mehrfach immer nur die Zündung aus- und wieder eingeschaltet und so die Pumpe immer wieder anlaufen lassen. Das Geräusch trat noch ca. 10 mal auf wobei es jedes mal in seiner Intensität abnahm, dann blieb alles ruhig.


    Ich habe das schon bei anderen Polos erlebt, auch dass die Puimpe so fest war dass ich sie nur durch solide Hammerschläge zur Mitarbeit überreden konnte, Stets wurde in diesen Fällen die Pumpe getauscht. Als sparsamer Mensch stelle ich mir die Frage ob es nicht auch anders geht.


    Weiß jemand was die Pumpen festgehen lässt? Ist der elektrische Antrieb die Ursache oder der angetriebene Pumpenteil? Denn falls letzeres zutrifft würde doch wohl ein wenig Zweitaktöl im Sprit helfen - eine Maßnahme die ohnehin bei mir ansteht (Diskussionen darüber bitte nicht in diesen Thread - hier geht's um die Pumpeneinheit).


    Wie immer bin ich für Hinweise dankbar wenn ihr Erkenntnisse über die Ursachen oder gar Abhilfen habt.


    Gruß,

    Jens

  • Hallo,


    weiß ja nicht ob das immer noch interessant ist. Hab vor einigen Jahrren mal einige geöffnet und festgestellt, daß es wohl mindestens 2 Versionen gab. Zahnradpumpe und Flügelzellenpumpe.

    Fest steht, daß die Pumpe langes stehen nicht mögen. Als ich meinen jetzigen Polo aus dem Dornröschenschlag geholt hab, hat die Pumpe auch immer diese komischen Geräusche beim Bremsen gemacht, das hat sich mit der Zeit gelegt, ist wohl was an den Gleitlagern bzw. Lage am Kollektor/Kohlen.


    Hatte auch schon, daß die Pumpe gar nicht mehr drehte, da war dann irgend ein Fremdkörper in der Zahnradpumpe, nach reinigen und wieder Zusammenbau, ging wieder alles.

  • grandpa: Wie hast Du die Pumpe nach dem Öffen (und Reinigen) wieder zusammengebaut, daß diese dann auch dicht geblieben ist. Die Hauptpumpe ist ja am hinteren Rand gebördelt - habe da mal vor Jahren bei einer defekten versucht, diese zu öffnen, es dann aber doch sein lassen.

    Habe ich noch irgendwo liegen - mal sehen, ob ich mir das dann mal genauer anschaue....

    Ich habe vergangenes Jahr einen EInspritzer Polo (NZ) nach ca. 12 Jahren Standzeit wieder reanimiert. Anfänglich wollte das nicht richtig klappen, da sich auch die Tankuhr nicht mehr bewegte. Sofort kam mir der Verdacht, daß es wohl an die Vorförderpumpe im Tank gehen soll, die Hauptförderpumpe habe ich sofort laufen (surren) gehört. Nachdem ich die Vorförderpumpe mit Gebereinheit aus dem Tank ausgebaut hatte, sah ich auch des Rätsels Lösung, der Filter war komplett mit so einer Art Karamellkristallen zugesetzt, die Pumpe bei Bestromung hat nicht mehr gedreht und der Geberpoti total verrostet, nur schwer gängig und auch mit den Kristallen zugesetzt. Der Tank war knapp halb voll. Das Geraffel habe ich dann ohne weitere Untersuchungen daran alsbald entsorgt - wollte an dem "Drecksding" nicht bei.

    Gebrauchte Gebereinheit kpl. mit Pumpe und Filter eingebaut und der Motor lief sofort wieder....

    War doch sehr überrascht, was sich da gebildet hatte. Ich kann allerdings nichts dazu sagen, ob da irgendwann mal wer in der Vorzeit was (z.B. Zucker, irgendwelche Additive odr Benzinzusätze) in den Tank gekippt hat oder Sprit zuvor nur von minderwertiger Qualität getankt wurde.

    Mittlerweile (auch Sprit nachgetankt) fährt das Auto wiederklasse, Pumpen machen keine Geräusche oder andere Probleme.

    Das war ja noch vor Einführung von dem E10-Sprit (Standzeit 12 Jahre)! Aufgrund des größeren Alkoholanteils, zieht E10 (über die lange Zeit) vermehrt den Wasseranteil der Luft (gerade bei feuchter Umgebung) an, als das bei dem alten Sprit (evtl. auch E5) der Fall war. Das Wasser löst sich dann teilweise im Sprit und setzt sich später am Tankboden ab, fördert also die Korrosion an den Bauteilen und generell in im gesamten System.

    MfG wolfi66x

  • Hi grandpa,


    danke für deine Rückmeldung!


    Das Thema ist durchaus noch interessant. Schlimmer noch, da ich noch nichts unternommen habe fürchte ich wird das Thema beim Polo-Wecken im Frühjahr akut werden.


    Inzwischen liegt hier eine nagelneue Pierburg-Pumpe. Ich habe mich nach etlichem Lesen dann doch für das Original entschieden. Nichtsdestotrotz bin ich ein Feind der Wegwerfgesellschaft (andere nennen sowas dann Geizhals) und ich würde recht gerne die alte Pumpe wieder gängig bekommen. Daher hätte ich Interesse an Ausführungen über das Öffnen der Pumpe (was, wie, wo). Da ich ein Ersatzteil liegen habe brauche ich mir ja um den Zusammenbau, speziell ums Abdichten, nicht sooo große Sorgen machen.


    Was mich auch noch interessieren würde: Hast du die beiden Pumpenversionen im gleichen Typ gefunden? Beim Zulieferteil (Pierburg) kann ich mir das nur schwer vorstellen, bei der VAG-Pumpe hingegen schon (Stichwort secord source principle).


    Gruß,

    Jens

  • Hallo

    Das ist ja lustig mit der Kristallbildung.

    Zucker oder sowas hat da sicher niemand in den Tank gekippt.

    Mir ist dazu spontan eingefallen, das ich sowas "früher" ( also vor ca 30 Jahren) schon in Mofa- und Moped-Vergasern gefunden habe ...

  • Hallo

    bei meinem Golf war auch mal die Pumpe fest, hatte schon über ein Jahr gestanden und lief davor noch einwandfrei.

    Habe dann einfach mehrmals 12 V angelegt, + - vertauscht, mehrmals probiert, nach einer Weile lief sie dann wieder.


    Zitat


    irgendwo zwischen Quietschen und Jaulen.

    Klingt nach verschlissenen Lager, in dem Fall würde ich immer eine Reservepumpe im Kofferraum haben.

  • Heute aus gegebenem Anlass ein kleines Update zu diesem Thema.

    Schlimmer noch, da ich noch nichts unternommen habe fürchte ich wird das Thema beim Polo-Wecken im Frühjahr akut werden.

    Nun, zuerst ist "Frühjahr" eine optimistische Schätzung gewesen. Ich war heute das erste Mal in diesem Jahr an meinen Polos. Den Oldie habe ich mit nach Hause genommen, den G40 habe ich aber zumindest mit seiner Batterie versehen um mal die Pumpe zu testen.


    Das Ergebnis bestätigte durchaus meinen letztjährigen Gedanken;

    Weiß jemand was die Pumpen festgehen lässt? Ist der elektrische Antrieb die Ursache oder der angetriebene Pumpenteil? Denn falls letzeres zutrifft würde doch wohl ein wenig Zweitaktöl im Sprit helfen

    Mit dem Zweitaktöl drehte die Pumpe sofort und willig. Nicht mit perfekter Geräuschkulisse aber die habe ich auch in den letzten 2 Jahrzehnten nach langer Standzeit nicht gehabt. Es war nun ziemlich genau ein ganzes Jahr her dass der G40 abgestellt wurde und die Geräuschkulisse war nun wieder so wie ich das von früher her nach Überwinterung kenne. Ich denke das kommt auch dadurch dass das System überhaupt wieder richtig befüllt werden muss. Ich kann nur hoffen dass das auch die kommenden Jahre so bleibt und meine Ersatzpumpe schön im Regal bleiben kann.


    Gruß,

    Jens

  • Hallo,

    ich habe schon mehrere elektrische, defekte Pumpen zerlegt, oft sind einfach die Schleifer durch, dann bekommen die Schleifkontakte keinen Strom mehr und die Pumpe bleibt stehen, zuerst läuft sie dann vielleicht nur noch sporalisch, bis sie dann entgültig den betrieb einstellt.

    Die Pumpe ist also ein Verschleißteil, man kann sie auch nicht öffnen, ohne sie irreperabel zu beschädigen, zumindest meine nicht, man kriegt die einfach nicht mehr dicht...

  • Was du beschreibst ist ein anderer Fehler als bei mir. Bei mir gab die Geräuschkulisse den Hinweis, dass der Pumpenteil oder die Lagerung des Rotors Defizite aufweisen. Diese zu umgehen und die Pumpe benutzbar zu halten war das Ziel was mit dem Zweitaktöl (bisher) funktioniert.


    Dass die Pumpe nach dem Zerlegen nicht ohne weiteres wieder dicht zu bekommen ist stellt im Falle eines jeden Defekts einen Totalschaden dar - ich denke, das ist nicht ungewollt.