Rost beseitigen und Vorbeugen

Servus Kekz,
na da schneidest du ein Thema an... Zum richtigen Rostschutz gibt's in etwa so viele Meinungen wie Leute die sich damit beschäftigen. Ich gebe dir mal meine Meinung / Erfahrungen weiter, vielleicht hilfts ein bisschen.

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Original von Kekz
Hab mich mal beim Korrosionsschutzdepot etwas in die Materie eingelesen, kann mich aber irgendwie nicht entscheiden.

Der Kerl ist am Telefon recht nett und hilfsbereit. Es schadet nicht, ihn mal anzrufen und ihn nach seiner Meinung zu fragen. Man sollte aber dabei auch bedenken, dass er seine Sachen auch verkaufen will...

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Original von Kekz
Ich denke mal datunter wird ein Falz sein, oder?

Ist und Falze zählen mit zum dümmsten, was man entrosten kann...

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Original von Kekz
Was nimmt man da am Besten?

Ich bin ein Verfechter der mechanischen Entrostung. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit den sogenannten "Negerkeksen" gemacht. Greift das Blech nur wenig an, entfernt aber Lack und Rost zuverlässig und mit hoher Abtragsleistung. Nur beim Arbeiten quer zu Kanten verschleissen die Teile extrem schnell. Das lässt sich aber in 95% aller vermeiden.
Gegen Porenrost haben aber auch die Negerkekse keine echte Chance. Man schleift einfach sehr viel gesundes Material weg, bevor man auch den letzten vorhandenen Rost beseitigt hat.
Ich arbeite mit den Negerkeksen (auf größeren Flächen mit Negerkeksen für die Flex) vor, bis nur noch kleine schwarze Punkte zu sehen sind.
Dann geht's mit Chemie weiter. Dafür verwendete ich früher CreamEx, das gibt's leider nicht mehr. Der Nachfolger PeloxRE arbeitet deutlich langsamer und man braucht mehr Durchgänge. Funktioniert aber trotzdem. Verabschieden sollte man sich von der "mal schnell" Vorstellung. Drei bis vier Druchgänge mit Einwirkzeiten zwischen 4 und 12 Stunden hat es bis jetzt immer gebraucht, bis das Ergebnis für meine Bedürfnisse wirklich befriedigend war.
Bei größeren Flächen arbeite ich dann mit "normaler" Grundierung weiter. In Zukunft wohl mit "Lesonal 2K Grundierfüller" da es die guten alten Spiess&Hecker Produkte nicht mehr gibt. Allerdings scheint das Zeug - was man so hört - recht gut zu sein. Bei kleineren Ecken arbeite ich mit den Bob Komponenten. Wobei da zwei Sachen zu beachten sind: Grundsätzlich ist erstmal keine Verträglichkeit mit "normalem" Autolack garantiert. Erfahrungsgemäß gibt's aber keine Probleme, wenn man die Deckschicht von Bob wirklich gut durchtrocknen lässt. Wenn ich die Zeit habe, heißt das vier bis sechs Wochen. Wenn nicht, trockne ich das Zeug auf die harte Tour mit Fön oder Leuchte. Bisher hatte ich dann noch keine Verträglichkeitsprobleme. Wie gut das Zeug ist merkt man daran, dass es sogar ohne Decklack auch nach mehreren Jahren Alltagseinsatz keinen neuen Rost an Bob-behandelten Stellen gibt.
Auf die Grundierung dann ganz normal Lack.

Speziell bei der Behandlung von Falzen ist es wichtig den Rost im Falz möglichst weit zu beseitigen. Da man da aber nur extrem schlecht hinkommt, ist man gezwungen auf Chemie zurückzugreifen. Obwohl ich eigentlich kein Fan von dem Zeug bin benutze ich - da ich keine bessere Alternative kenne - für solche Stellen Fertan. Mehrere Durchgänge und immer GUT spülen. Pelox ist für Falze eher schlecht geeignet, da es sich schlecht nur mit Wasser abwaschen lässt und im Falz schnell trocknet. Nach der äußerlichen Entrostung und der intensiven Behandlung mit Fertan muss dann ein Rostschutz drauf.
Mögliche Produkte: normale Grundierung oder Owatrol. Wichtig dabei: Das Zeug, das du verwendest muss durch den ganzen Falz ziehen. Mit normaler Grundierung, leicht verdünnt, geht das ganz gut. Mit Owatrol auch, allerdings wäscht sich das in Bereichen die mit Feuchtigkeit in Berührung kommen auch wieder ab. Nacharbeit ist angesagt. Unter Autolack kann man Owatrol eh vergessen. Super ist es zum Halten des Zustandes. Wenn man einen Rostfleck entdeckt, regelmäßig ein bisschen Owatrol drauf und im Frühjahr hat man bei der Beseitigung leichtes Spiel, da Owatrol den Rost unterwandert und jegliches Weiterrosten verhindert.

Bevor du lange an deinem Falz rumdoktorst prüfe gewissenhaft, ob es Durchrostungen gibt. Dann würde ich mir jeglichen Aufwand schenken, die Schweißpunkte aufbohren und einen neuen Windlauf einsetzen...

Best,
StefanT

Servus Kekz,
Negerkeks: ugs. für "3M™ Scotch-Brite™ CSD Reinigungsscheiben"
von der 3M Seite:

Zitat

Diese Scheiben werden aus einem offenen, mit Schleifmittel beschichteten Scotch-Brite ™ Nylongewebematerial hergestellt, das sich kaum zusetzt. Bei minimalem Arbeitsaufwand entsteht so eine lackierbare Oberfläche. In zwei Größen und zur Verwendung mit einem Spanndorn für ein Elektrowerkzeug erhältlich.

Im Korrosionsschutz-Depot: CSD-Scheiben

Inzwischen gibt's die Teile auch von anderen Anbietern. Allerdings sind die 3M Scheiben imo von deutlich besserer Qualität. Die bei OBI angebotenen Scheiben sind deutlich steifer und verschleißen trotzdem schneller. Wirklich billig sind die da auch nicht. Eher teurer...

Best,
StefanT

Guten Morgen,
Pelox:
- 250g
das reicht auf jeden Fall

Fertan:
mindestens:
- 250ml

Die Literflasche + Zerstäuber ist vergleichsweise günstig. Da das Zeug unbegrenzt haltbar ist, würde ich mir überlegen, ob ich mir nicht gleich den Liter hole.

Zitat

Und bei den CSD Scheiben sollten 2 reichen, oder?

Wenn du knapp einkaufen willst wahrscheinlich sogar eine. Je nachdem wie oft du Quer zum Falz schleifst...
Ob man die Teile am AKkuschrauber betreiben kann? An meinem nicht (14,4V), der dreht einfach zu langsam.

Best,
StefanT

Servus Kekz,
ich glaube ich steh auf dem Schlauch. Was hat denn Fertan mit der Scheibe zu tun???

Best,
StefanT

Servus Kekz,
nachdem Fertan auf Lack keinerlei Wirkung hat, schleif ich da eh immer vorher. Dann nochmal mit einem nassen Tuch über die Stelle und dann Fertan drauf.
Nach der Einwirkzeit gut spülen nicht vergessen!

Best,
StefanT