Nachlauf-/Sturz-Unterschied links rechts, warum genau?

  • Hallo zusammen,


    das Phänomen, dass beim Polo das rechte Rad weiter hinten steht als das linke und damit auch der Sturz und der Nachlauf sich deutlich unterscheiden, ist ja sicher den meisten bekannt.


    Was mich jetzt interessiert:


    Hat jemand schon mal geschaut, was da genau passiert?


    - staucht es den rechten Längsträger?
    - verschiebt es den geschraubten Stabihalter gegenüber dem Längsträger?
    - verbiegt es den Stabihalter


    Wenn man genau weiß, was da beim Bordsteine hoch rumpeln (die meisten Polos waren nun mal früher fahrende Einkaufstaschen für die Frau...) passiert, kann man es am ehesten rückgängig machen.


    Wenn z.B. der Stabi-Halter verbiegen sollte, kann man den ersetzen oder richten und vielleicht sogar verstärken...


    Bin gespannt auf eure Erfahrungen...



    Digijet



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    Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
    (A. Einstein)

  • Ich denke, daß das schon ab Werk so war. Einerseits waren die Werkstoleranzen riesig und dazu kam noch, daß die Stabihalter rechts bestimmt auch nicht allzugenau gefertigt wurden.


    Ich hatte es (glaube ich) schon mal geschrieben, daß zu meiner Zeit als KFZ-Mechaniker (da gab es den 2F noch als Neuwagen) fast alle Polos ab Werk schon außerhalb der Toleranzen waren, was Sturz und Nachlauf betrifft.
    Aus dem Grund hat ja VW andere Querlenkerlager angeboten, damit man zur Nachbesserung den Sturz einstellen konnte.
    Das mit dem Nachlauf hat VW wohl nicht so eng gesehen, da das nicht so große Auswirkungen auf das Fahrverhalten und den Verschleiß der Reifen hat. Und mit Serienfahrwerk ist es kaum aufgefallen, daß das rechte Rad etwas weiter hinten stand.

  • Also ich kenne auch keine anderen Lager.
    Und ich kenne die Aussage cm Vw das es üblich war im Extremfall langlöcher in
    Die quwrlenkeraufnahme zu machen.
    Und ich muß sagen das ich sehr zufrieden war mit meiner achsvwrmessung.
    Da das Problem wohl häufiger wird je neuer der 86(c) wurde, schiebe ich es
    Mal auf den immer weicher werdenden vorderwagen.
    Mfg Bernd

  • Zitat

    Original von mcfly
    Gab es echt andere Querlenkerlager? Hab ich noch nie gesehen. hat da jemand genauere Infos?


    Gruß


    Ja, gab es. Die brauchte man, wenn man in die Querlenkeraufnahme Langlöcher gefräßt hat, wie Bernd schon schrieb. Bei den Lagern war an der Hülse außen eine Verzahnung drauf, damit es sich nach dem Festziehen nicht wieder verstellen kann. Also nicht wirklich was Besonderes.


    Falls es jemanden interessiert:
    "Gummimetall-Lager" 823 407 181 (Serie) ca. 10 €
    "Gummimetall-Lager, einstellbar" 861 407 181 ca. 50 €


    Beide sind logischerweise nicht für den G40 geeignet.

  • Achso ok weil ich kenne das auch nur mit den langlöchern. Geht auch ganz gut wie ich finde nur ändert das nix am nachlauf. da muss man eben den stabi oder die halterung bearbeiten.


    Gruß

  • Als ich im september bei rainer wellems war und ihn ansprach ein stabilager mit 5mm versatz anzufertigen bekam ich die antwort das es der stabibalter ist der sich verschiebt.
    Also der geschraubte bock im radhaus.
    Der hat auch in der tat gut luft beim einbauen...


    Gruss

  • Es könnte aber doch sein, das durch den ein oder anderen Borsteinrempler entweder die Löcher in der Karosse sich verzogen haben bzw. jetzt eiförmig sind, oder aber sich der Halter ansich verzogen hat.
    Evtl könnte man den Halter wirklich durch zusätzliche Schweißnähte oder verstärkungsbleche bearbeiten.
    So genau hab ich mir das bei mir noch nie angeguckt, da es ohne Spiel passte und auch die Achsvermessung keine Arbeit aufgezwungen hat......


    mfg Bernd

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Es könnte aber doch sein, das durch den ein oder anderen Borsteinrempler entweder die Löcher in der Karosse sich verzogen haben bzw. jetzt eiförmig sind,


    Wenn die Schrauben richtig angezogen sind, dann schließe ich das aus. Es halten die Schrauben ja nicht als Stifte, sondern bringen die Normalkraft auf, damit die Kräfte über die Auflagefläche des Halters übertragen werden.


    Zitat

    Evtl könnte man den Halter wirklich durch zusätzliche Schweißnähte oder verstärkungsbleche bearbeiten.


    Das ist ansich schon recht massives Blech.

  • Ja, das stimmt alles! Aber:


    -Die Schraube könnte ja durch ein zu groß gewordenes Loch spiel bekommen und die Kräfte die dort auftreten können wird sie dann nicht mehr halten bzw. die Schraube wird sich durch die enorme Kraft Platz im Blech verschaffen.


    - Auch der Getriebehalter ist massieves Blech....
    -und auch der Längsträger links ist massives Blech----


    beide neigen aber bei Überbelastung zu rissen!!
    Das würde man ja auch nicht sofort vermuten!


    mfg Bernd

  • Hallo zusammen,


    danke für die rege Diskussion.


    Ich fasse die Thesen zusammen:


    - Die Autos sind wohl schon ab Werk krum, es verbiegt sich nicht erst im Fahbetrieb alles so, dass das rechte Rad weiter hinten ist als links


    - Dass sich der Stabihalter in den Löschern im Längsträger verschiebt, ist weitgehend ausgeschlossen



    - Dass sich der Stabihalter verbiegt, ist aufgrund des starken Materials ebenfalls auszuschließen...


    - Die Möglichkeiten, es nachträglich zu ändern, sind bekannt...


    Dazu noch mein Favorit:


    ich benutze gern die Wellems Stabilager. Dadurch ergibt sich ja in Verbindung mit Tieferlegung wieder deutlich mehr Nachlauf als mit "normalen" Stabilagern.
    Allerdings ist der Nachlauf für schnelle Reichtungswechsel eigentlich zu viel des guten.
    Daher kann man mit einer Distanzhülse zwischen Stabi-Anlagefläche und Querlenker den Nachlauf wieder etwas zurück nehmen, was ich in der Regel aber nur links tue, um den Unterschied zwischen links und rechts auszugleichen...



    FRAGE: Kann es sein, dass sich die Position der Querlenkeraufnahmen mit dem Alter des Fahrzeugs "verändert"?



    Digijet



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    (A. Einstein)

    • Offizieller Beitrag

    Das wäre die andere Seite, wo sich was verschieben könnte.
    Interessante Frage.
    Die Zelle für meinen roten Polo wird auf der Richtbank reinkommen. Danach kann ich Dir sagen, wieviel die Punkte außer Maß waren.
    Bisher mag ich lieber glauben, dass die Bewegungen unter Last (außer bei einem Unfall) größtenteils im elastischen Bereich stattfinden. ;)

  • Zitat

    Original von Digijet


    ich benutze gern die Wellems Stabilager. Dadurch ergibt sich ja in Verbindung mit Tieferlegung wieder deutlich mehr Nachlauf als mit "normalen" Stabilagern.
    Allerdings ist der Nachlauf für schnelle Reichtungswechsel eigentlich zu viel des guten.
    Daher kann man mit einer Distanzhülse zwischen Stabi-Anlagefläche und Querlenker den Nachlauf wieder etwas zurück nehmen, was ich in der Regel aber nur links tue, um den Unterschied zwischen links und rechts auszugleichen...


    Digijet


    Ich habe auch den Nachlauf mit den Lagern von Wellems korrigiert, aber wie du schon geschrieben hast, bekommt man mit einer 60er Tieferlegung auf der VA zuviel Nachlauf. Mit einer 80er Feder könnte es vielleicht wieder hinkommen. Ich habe mir aus einem alten Kolbenbolzen zwei Distanzstücke in ca. 5mm Stärke rausgeflext und dann war ich genau im richtigen Bereich. Ich habe wohl einen der wenigen Polos, bei denen die Räder links und rechts gleich stehen. Aber dafür hatte ich trotz Tieferlegung auf der einen Seite leicht positiven Sturz, den ich dann mit den einstellbaren Querlenkern von Wellems wieder korrigiert habe.


    Wegen der Querlenkeraufnahmen: Ich denke nicht, daß die irgenwie ihre Position verändern können, es sei denn, die Schweißnähte reißen. Was aber möglich wäre ist, daß sie sich mit verziehen, wenn die Karrosse sich verwindet. Aber dafür hat man ja die Tunnel- und die Querlenkerstrebe um dieser Sache etwas entgegen zu wirken.

  • Die Zelle für meinen roten Polo wird auf der Richtbank reinkommen. Danach kann ich Dir sagen, wieviel die Punkte außer Maß waren.
    Bisher mag ich lieber glauben, dass die Bewegungen unter Last (außer bei einem Unfall) größtenteils im elastischen Bereich stattfinden.



    << 110%ig nicht... bei normaler fahrweise mit normalem fw und 145er reifen vllt aber mit nem h+r/kw gewinde oder das kw 40/40 was ich hatte ist das ganz sicher nicht nur elastische formänderung... schraub vorn mal alles raus und drück mal mit den füssen die längsträger auseinander... ab spritzwand ist der 86c müll fertig aus... das kann in keiner berechnung "dauerfest" gewesen sein

  • Zitat

    Original von mcfly
    Gab es echt andere Querlenkerlager? Hab ich noch nie gesehen. hat da jemand genauere Infos?


    Hi.
    Ich hab die Dinger einmal an einem gerichteten (?) Unfall 86C gesehen: Das ist im Grunde ein 08/15 Gummimetallager, nur mit dem Unterschied, dass die aussenkante der innenren Metallhülse eine Verzahnung trägt.
    Laut VW Leitfaden solltest Du bei falschen Sturzwerten ein Langloch in die Querlenkeraufnahme feilen. Die verzahnte Hülse soll m.E. sicherstellen, dass sie nach dem Anballern der Schraube nicht mehr verrutscht. Tut sie auch nicht. Aber soviel zum "verstellbaren Querlenkerlager" :rolleyes:
    Was den zu geringen Nachlauf rechts angeht täte ich vermuten, dass die Befestigung des Stabihalters mit 2 Schrauben (waren doch 2 oder?) am Längsträger einfach murks ist. Zumindest wenn man bedenkt dass das Teil die ganzen Antriebskräfte aufnehmen muss. Ich bin damals mal durch das Schlagloch meines Lebens geballert und anschließend stand das rechte Rad etwas weiter hinten im Radkasten.
    Man muss sich halt das Gesamtpaket ab Werk vor Augen halten: Für 145er Breitreifen und 55PS/97Nm sind es kein Problem, wenn in Kurven/unter Last Spur und Sturz und Nachlauf kurzzeitig herumeiern.
    Aber z.B. mit breiten Niederquerschnittswalzen sieht das ganze mit Sicherheit schon ganz anders aus.
    In einer der aktuellen "Oldtimer" Zeitungen war ein Bericht über MB und die Fahrwerkentwicklung. Da wurde explizit von einem damaligen Entwickler erwähnt, dass man den geänderten Eigentschaften der Bereifung durch ein besseres Fahrwerk Rechnung tragen musste, da der Karren sonst unkontrollierbar geworden wäre.