Derby LS von 1978 vom Daniel

  • Anderen bauen Motoren mit Vergasern, tolle Luftfahrwerke und ich bastele wieder was für die Optik zusammen ... jeder wie er halt kann :uhoh:


    In letzter Zeit kursierten immer mal wieder Bilder von rot/weißen Rückleuchten durch das Netz. Irgendwie fand ich die sehr passend zu meinem Lack. Mir schwebten dabei nicht die zusammengesetzten Rücklichter aus mehreren transparenten Gläsern vor, sondern richtig Gegossene.


    In diversen Foren konnte ich einige Informationen zusammentragen. Angeblich gab es eine Sonderserie von HELLA, aber das konnte niemand bestätigen. Fakt ist, dass ich mindestens zwei Polofreunde kenne, die das schon gemacht haben. Der Guss erfolgte dabei mittels Silikonform und einem Kunststoff. Es wurden sogar Gläser privat zu Hause gegossen, was eine tolle Leistung ist. Wenn man die Gläser gießen lässt, ist das leider mit einem sehr hohen finanziellen Aufwand verbunden. Die Preise, die für die Rücklichter aufgerufen werden, wenn man sie überhaupt angeboten werden, bestätigen das.


    Nachdem ich Kontakt mit einer Kunststoffgießerei aufnahm und alles durchsprach, entschied ich mich für die teurere, aber bessere Variante – dem Nachguss von beiden oberen Gläsern, damit kein Unterschied zu sehen ist. Da sich die Struktur der Gläser unterschiedlich ist, gibt es trotzdem einen kleinen "Unterschied".


    Nun, also ein paar Rückleuchten gekauft und losgelegt. Zuerst mussten aus sehr guten Rückleuchten die Abformmuster gefräst werden. Zum Einsatz kam ein handelsübliches Multifunktionswerkzeug ála DREMEL. Die dünnen Trennscheibchen eignen sich hervorragend dafür. Nach dem Testen hatte ich dann auch mit Hilfe von Christian R. einen Satz guter Muster, die dann zum Abformen gingen. Zuerst wird von den Mustern eine Form erstellt und dann die Sätze abgegossen. Die Form und die einzelnen Abgüsse sind das Teure an der ganzen Geschichte.


    Das Erproben des Werkzeugs war eine gute Vorbereitung für das Vorbereiten der Rückleuchten.


    (Fortsetzung folgt …)







  • Nun konnte es ans weitere Bearbeiten gehen. Die Gläser sahen alle super aus, eine perfekte Grundlage. Es schmerzt schon etwas, wenn man den Dremel an eine neue Rückleuchte ansetzt. Augen auf und durch. Durch die Hitze der Trennscheibe löst sich das Plastik etwas auf, was diese netten weißen Klumpen erklärt. Immer 5 mm vom Rand weg an allen vier Seiten. Wenn alles durchgetrennt ist, nimmt man einen kleinen Schraubendreher und hebelt das übriggebliebene Glas aus. Die Reste habe ich dann mit einer Kombizange angeknabbert – gaaaanz vorsichtig, es ist alles recht spröde.


    Nach dem Abknabbern nahm ich wieder den DREMEL, aber mit einem Schaftfräser, um die Reste des Glases zu entfernen. Dabei aufpassen, dass man die Sichtkante und den Chromstreifen nicht beschädigt. Wenn alles ab ist, muss man sich rantasten, bis die Gläser schön reingehen. Man kann dazu am Glas oder an der Rückleuchte Anpassungen vornehmen.


    Als nächstes nehmen wir einen handelsüblichen EDDING in schwarz zur Hand und färben die Kante, die wie beim Original verklebt wird, entsprechend ein. Zur Verklebung habe ich mir SIKAFLEX 221 gekauft und den Kleber an der Außenkante weniger und innen etwas mehr aufgetragen. Falls einem die Befestigungsschraube mal rausfiel – jetzt ist der letzte Zeitpunkt zum Einsetzen gekommen. Auf den Schraubenkopf gehört ebenfalls ein Klecks Kleber. Zur Fixierung sollte ein Gewebeklebeband genommen werden, damit alles da bleibt, wo man es haben möchte. Nach 24 Std. war der Kleber abgebunden und hielt die Gläser gut und dauerelastisch an ihrem Platz.


    (Fortsetzung folgt …)











  • Wow!


    Hatte soetwas mal an 3er Golf Rückleuchten mit zahntechnischen Utensilien (Silikonform, transparenter Kunststoff, Gips) probiert und.. bin gescheitert. Hut ab!


    Aber sag mal, hatte sich diese Gießerei nicht zickig wegen der Nummern, dem Hella-Logo etc.?

  • Alles in allem sollte beim Gießen von mehreren Gläsern, mit ein wenig handwerklichem Geschick und vorhanden Rücklichtern ein Preis von deutlich unter 300 € gehalten werden - und das bei den hohen Produktionskosten. Bei (meinem) Guss von vier Gläsern hat man zudem den Vorteil, dass es keinen Unterschied gibt, wie bei den Rücklichtern, wo nur der Blinker getauscht wurden.


    Ich finde, das Ergebnis überzeugt und somit ergibt sich die Möglichkeit einer weiteren optischen Aufwertung für Polo 1, Derby 1 und Audi 50.


    Anfragen zu diesem Thema können gerne als PM gestellt werden …








  • Sehr schöne Arbeit die du machst, es ist bestimmt nicht leicht TOP Rückleuchten zu zersägen :rolleyes:
    Die klaren Gläser kosten bestimmt genug in der Produktion...(kenne das aus meiner Reiskocherzeit,dort wird so etwas öfter gemacht, denn für diese Autos gabs und gibts kaum hübsche Rückleuchten)
    Was mich halt Interessiert ist was ist mit Tüv ???
    Auch wenn da die Ori Teile Nr drauf stehen... die ja bei der entschlüsselung warscheinlich kein weißes Glas ergeben ;)
    Die Herren "Ingeniöre" sind ja nicht doof und die einser Polos/Derbys sind ja grad in aller Munde weil 40.Geburtstag und so.
    Sicher werden jetzt einige sagen dann bau ich die doch vorm Tüv um...
    nur diese Rüllis gabs ja nicht Original so!!! Un das fällt doch bestimmt mal nem Tüvver oder Polizisten auf...
    Klar am Blinker ne gelbe Birne rein und "unsereins" meint gut wäre das, doch was ist wenns mal zu Treffen geht und die Rüllis sind verbaut ???
    Polizeikontrolle...die Jungs wissen doch auch schon einiges...???
    Ich denke es ist jedem ja selber überlassen was er sich für Rüllis einbaut...
    Früher waren es ja die "lasierten" heute baut sich diesen Quatsch keiner mehr ein.


    TOP Arbeit die du gemacht hast !!! RESPEKT!!!